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aktualisiert am

 

14.01.2023

 

Welpenspiel     Basisausbildung    Hundeführerschein  

THS     VPG     Agility     Dog-Frisbee     Obedience

 

Turnierhundsport  

 

Was ist das denn? Werden sich sicherlich viele fragen. Diese Sportart ist zwar die älteste der modernen Hundesportarten, doch auch in ihrem Heimatland Deutschland (noch) nicht so bekannt wie z.B. Agility, Obedience, Dog-Frisbee oder Dog Dancing.  

 

Den Turnierhundsport, früher Breitensport genannt, gibt es seit über 50 Jahren. Er wurde für ausgediente Schutzhunde und für Menschen entwickelt, die nicht die traditionelle Schutzhundeausbildung betreiben wollten. Das Turnierreglement (Prüfungsordnung) hat sich über viele Jahre kaum verändert. Dies änderte sich mit der ab 01.04.2013 gültigen Prüfungsordnung. Nun reden wir von der Leichtathletik und wieder dem Breitesport mit dem Hund.

In der Stufe „Leichtathletik" sind die Disziplinen Vierkampf 1, 2 und 3, Geländelauf 1.000, 2.000 und 5.000 m sowie der CSC zusammengefasst und hier ist eine bestandene VDH-Begleithundprüfung erforderlich.

In der Stufe „Breitensport" haben wir die Disziplinen Hindernislauf, Shorty, Dreikampf und den K.O.-Cup, hier ist eine Begleithundprüfung nicht erforderlich.

Mit der Prüfungsordnung vom 1.1.2019 haben wir erneut einiges dazu zu lernen. Der Geländelauf ist nun im Breitensport angesiedelt. Als Einstiegsprüfung zur Leichtathletik wird zusätzlich zur BH-VT auch der VDH-Hundeführerschein und die THS-Vorprüfung anerkannt. Der Bereich Breitensport wurde durch CaniCross, DogScooter und Bikejöring erweitert. Ebenfalls neu hinzugekommen ist der Bereich PARA Drei- und Vierkampf und die Fun- und Jedermannklassen wodurch erstmals auch Nicht-Vereinsmitglieder die Möglichkeit bekommen nach einer bestandenen Vorprüfung (Verträglichkeitsprüfung des Hundes) im Bereich Breitensport starten zu können.

Wie beim Agility muss der Hund fehlerfrei Hindernisse überwinden. Deren Aufstellung ist in der Prüfungsordnung festgelegt, meist handelt es sich um eine gerade Strecke.

Der Parcours soll von Hund und Mensch möglichst schnell und fehlerfrei absolviert werden. Der Hundeführer muss dabei versuchen seinen Hund ständig „bei Fuß" zu halten, denn die Zeit wird erst gestoppt, wenn der Letzte der Beiden das Zieltor durchlaufen hat. Ein schneller Hund bringt also bei diesem Sport nichts, wenn man selbst nicht auch fit ist. Meist wartet der Hund bereits im Ziel, wenn sein Herrchen oder Frauchen einläuft.

Der Turnierhundesport ist also zumindest auf Turnierebene eine echte Herausforderung für Hund und Hundeführer. Da es auch sehr stark auf die Leistung des Hundeführers ankommt, sollte man seine Fitness trainieren, wenn man bei Turnieren gute Zeiten laufen und sich eine vordere Platzierung sichern möchte. Wer nicht so große Ziele anstrebt, kann es im Turnierhundesport auch etwas ruhiger angehen und einfach Spaß haben mit seinem Hund zusammen.

Da die Sportler nach Altersklassen und Geschlecht getrennt gewertet werden, muss also auch kein Senior gegen einen durchtrainierten Schüler antreten.

Für diesen Sport sind eigentlich alle Hunde geeignet, die gesund sind und in der Lage, Hindernisse zu überwinden.

Je nach Leistungsstand und Fitness kann man bei einem Turnier aus einer Vielzahl von Disziplinen wählen, wobei die Anzahl der Starts für Mensch und Hund begrenzt sind.

Der Turnierhundsport bietet Mensch und Hund eine ideale Grundlage, zum Team zusammenzuwachsen und sich körperlich zu betätigen. Wünschenswert wäre, wenn noch mehr Menschen diese schöne Sportart entdecken würden.

 

Die Disziplinen

VIERKAMPF 1, VIERKAMPF 2 UND VIERKAMPF 3

Der Vierkampf ist die anspruchsvollste Disziplin. Neben einer Unterordnung müssen auch drei Laufdisziplinen absolviert werden. Beim Hürdenlauf über eine 60 – 80 m lange Strecke muss der Hund parallel zum Menschen über Hindernisse springen, während der Mensch nebenher läuft bzw. beim Vierkampf 2 und 3 mit über das Hindernis springt. Danach folgt der aus sieben Toren bestehende 55 - 75 m lange Slalomlauf. Hund und Halter müssen den Zickzack-Kurs gemeinsam passieren und dürfen keine Stange auslassen, sonst gibt es Strafpunkte für sie. Als vierte Disziplin gibt es noch einen Hindernislauf (siehe unten).

 

SPRINT-Vierkampf

Der Sprint-Vierkampf setzt sich aus den drei Laufdisziplinen des Vierkampf 3 (Hürdenlauf, Slalomlauf, Hindernislauf) und dem 1000m-Geländelauf/Canicross-Sprint zusammen. In allen Laufdisziplinen des Sprint-Vierkampfs wird jeweils nur ein Durchgang gelaufen. 
Der Sprint-Vierkampf wird nur in einer Leistungsstufe ausgetragen.

 

CSC (COMBINATION SPEED CUP)

Der CSC besteht aus drei Hindernisbahnen, wobei immer drei Mensch-Hund Teams eine Mannschaft bilden. Wie beim Staffellauf jedoch ohne Staffelübergabe darf der Nächste erst von der ihm zugewiesenen Startposition loslaufen, wenn das vorhergehende Team im Ziel ist. Auch hier wird die Gesamtzeit gewertet. Werden die Teams geschickt eingeteilt, kann jeder in seiner Lieblingsdisziplin starten.

 

Dreikampf 1,Dreikampf 2 und Dreikampf 3

Den Dreikampf kann man durchaus als eine Einsteigerdisziplin bezeichnen. Er besteht aus ausschließlich den Laufdisziplinen des Vierkampf 1, 2 und 3.

 

HINDERNISLAUF

Diese Disziplin erfreut sich vor allem bei den Jugendlichen großer Beliebtheit. Die Hindernisbahn misst 75 Meter. Hier muss der Hund acht Hindernisse fehlerfrei überwinden und der Mensch sein Bestes geben, möglichst schnell zu laufen.

 

SHORTY

Der Shorty ist eine Art CSC als Kurzbahn und eignet sich ebenfalls gut zum Einstieg in den Turnierhundsport. Er wird von zwei Mensch-Hund Teams auf zwei parallel aufgestellten Hindernisbahnen absolviert. Wenn der erste seine Hindernisbahn beendet hat und durchs Ziel gelaufen ist, läuft sofort der andere Teampartner mit seinem Hund los. Die gelaufene Zeit beider Teams wird dann zusammen gewertet. Jede der beiden Bahnen hat fünf Hindernisse.

 

K.O.-Cup

Hier werden zwei identische Parcoure aus Turnierhundsporthindernissen nebeneinander aufgebaut und die Teams müssen direkt gegeneinander antreten. Der Gewinner wird nach dem k.o.-Prinzip ermittelt. Diese Disziplin ist sehr anspruchsvoll, weil man schnell enge Wendungen laufen muss. Leider wird sie kaum angeboten.

 

GELÄNDELAUF

Auch diese Disziplin stellt an den Menschen hohe Ansprüche, weil man mit seinem angeleinten Hund eine 1.000, 2.000 oder 5.000 Meter Strecke möglichst schnell absolvieren muss.

 

CaniCross

Dies ist ein Geländelauf mit freien Streckenlängen. Unterschieden wird zwischen Sprintstrecken von 400 bis 1000 Metern, Kurzstrecken bis zu 3000 Metern und der Langstrecke bis Max 10.000 Metern. Ein Starter darf hier mit zwei Hunden parallel laufen.

 

DogScooter

Diese Disziplin ist den CaniCross sehr ähnlich, nur ist hier der Mensch mit einem Scooter, eine Art Tretroller, unterwegs.

 

Bikejöring

Diese Disziplin ist dem DogScooter ähnlich. Es wird hier der Scooter durch ein spezielles Fahrrad ersetzt.

 

DAS WETTKAMPFGESCHEHEN

Das Highlight im Turnierhundsport ist die alljährliche Deutsche Meisterschaft und die Deutsche Jugendmeisterschaft des VDH, bei der sich die besten Turnierhundsportler aus ganz Deutschland messen. Um an dieser oder anderen höheren Turnieren, wie der Bundessiegerprüfung teilnehmen zu können, muss man sich auf Landesebene im Vierkampf, Geländelauf oder CSC qualifizieren.

 

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